Historie - Neues Projekt 1

IG- Steg Lampertheim GbR seit 1984
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Historie

Historie über die Entstehung der Steganlage der
IG- Steggemeinschaft am Lampertheimer Altrhein  
zwischen Altrheinkilometer 3,130 bis 3,230

Mein Name ist Harro Baur. Ich bin Gründungsmitglied der IG- Steggemeinschaft  und  Mitbegründer des BCL e. V. Lampertheim. Im BCL e.V. war ich insgesamt ca. 21 Jahre 1. Vorsitzender. Des weiteren war ich Mitbegründer ( Initiator gemeinsam mit Herrn Klaus Netzel ) der IG- Steggemeinschaft und Miterbauer der Steganlage am Lampertheimer Altrhein bei Altrheinkilometer 3,130 bis 3,230 .

An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich mitteilen, dass diese hier vorliegende Historie keine gezielte Zeugenaussage für eine Partei sein soll, sondern eine Aufklärung der Besitzverhältnisse und der Entstehung der oben genannten Steganlage sein soll. Ich möchte mit dieser Historie lediglich der Aufklärung dienen und den tatsächlichen Wertegang darlegen.


Gründung des BCL e. V.

Der BCL e.V. ( Boots Club Lampertheim ) wurde 1977 bei einer Zusammenkunft in der Gaststätte ´´ Lüderitzbucht ´´ in Lampertheim gegründet. Hierbei waren Herr Dieter Kern,  Klaus Netzel und meine Wenigkeit ( Harro Baur ) die treibenden Kräfte. Wir drei haben sozusagen den Verein ins Leben gerufen. Der 1. Vorsitzende bei der Gründung war Dieter Kern. Herr Kern war allerdings nur die ersten 6 Monate 1. Vorstand, danach wurde ich zum 1. Vorsitzenden, für viele Jahre. Herr Dieter Kern, bzw. dessen Vater betrieb zur damaligen Zeit schon eine gewerblich genutzte Steganlage, an der die meisten Boote gegen Mietzahlung lagen. Ein kleiner Raum auf dem Gelände der Fa. Kern wurde später zum Clubraum des BCL e.V. . Am Lampertheimer Altrhein gab es auch noch andere Anbieter von Bootsliegeplätzen, wobei allerdings ein Mangel an Liegeplätzen bestand. Die Preise bzw. , die Liegeplatzgebühren waren erheblich hoch.  Der BCL e.V. war ein normaler Arbeiterverein, deren Mitglieder schon sehr auf das Geld achten mussten. Es ging im Verein um Verbundenheit des gemeinsamen Hobbies und der Kameradschaft. Der größte Grund für die Vereinsgründung war es allerdings, gegen das Verbot der Bootseinfahrt ins Welsch - Loch vorzugehen, bzw. sich gemeinsam gegen das Verbot zu erwehren.  Nach einer gewissen Zeit, konnten wir den Raum auf dem Gelände der Fa, Kern wegen Eigenbedarf nicht mehr nutzen. Ab diesem Zeitpunkt hatte der BCL e.V. nie mehr einen eigenen Clubraum oder ein Clubhaus. Alle Versammlungen oder Zusammenkünfte fanden immer in verschiedenen, fremden  Gaststätten in Lampertheim statt. Dies ist auch heute noch der Fall. Ein richtiges und kontinuierliches Vereinsleben gibt es nicht und hat es auch noch nie gegeben.


Gründung der Steggemeinschaft  und  
Wertegang der Steganlage


Wie schon mitgeteilt, waren die Miet- oder Pachtkosten für ein Liegeplatz sehr teuer. Für einen Arbeiter waren die Kosten fast nicht zu bestreiten. Aufgrund der großen Nachfrage nach Liegeplätzen, war auch ein Mangel an Liegeplätzen vorhanden. Ich machte mich mit Herrn Klaus Netzel völlig privat und unter Ausschluss des BCL auf die Suche nach einem Wassergrungstück für eine eventuelle Erbauung eines eigenen Bootsteges. Herr Schulz war Ingenieur und kümmerte sich um die Pläne und Statik für eine Steganlage. Hier war schon absolut klar, dass das Erbauen eines eigenen Bootssteges unumgänglich war, da die Meisten Arbeiter die hohen Liegeplatzgebühren nicht mehr zahlen konnten. Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder ein eigener Bootssteg mit günstigen Liegegebühren, oder viele der Bootsfahrer mussten ihr Boot verkaufen.  

Es war auch zu 100 % klar, dass die Erbauung eines eigenen Bootssteges nur über Privatpersonen stattfinden kann, die auch die ganze Angelegenheit privat finanzieren und den Steg mit eigenem körperlichem Einsatz erbauen. Der Verein BCL e.V. war hierzu nicht in der Lage, wobei der Verein auch keinerlei Interesse an einem eigenen Bootssteg hatte.

Nach einer gewissen Zeit wurden Herr Netzel und ich fündig. Wir hatten ein geeignetes Wassergrundstück am Lampertheimer Althrein gefunden. Nun ging es daran zu kalkulieren und zu planen.

Jedes Mitglied vom Verein BCL e.V. fragten wir, ob man Interesse daran hätte eine eigene, private Steganlage zu erbauen und privat zu finanzieren. Wir teilten jedem mit, dass es sich hier um eine private Erbauung handelt und der BCL e.V. nichts damit zu tun hat. Jeder der Finanzierer und Erbauer wird Miteigentümer der Steganlage.

Mit der Zeit meldeten sich 18 Personen, die bereit waren die Steganlage selbst zu finanzieren und alle Arbeiten persönlich durchzuführen. Der Anfang war gemacht. Es war das Jahr 1977  -  1978 .

Um es vorweg zu nehmen, dauerte das Einholen aller Genehmigungen und die Amtsgänge insgesamt sieben Jahre. Der Bau der Steganlage begann 1984  bis 1985 im Winter, unter sehr harten Bedingungen.  Im Jahr 1986 kaufte die Steggemeinschaft ein anhängendes Wassergrundstück von der Firma Boote - Fischer mit weiteren 45 Meter für 15.000,00 DM dazu. Hierzu nahm Herr Klaus Netzel sich ein privates Darlehen auf sein Haus auf und stellte den Betrag in Höhe von 10.000,00 DM der Steggemeinschaft als zinsloses Darlehen zur Verfügung. Insgesamt hatte man nun eine Steganlage mit einer Länge von 100 m . Alles wurde alleine von den Mitgliedern der Steggemeinschaft erbaut und finanziert. Der Verein BCL hatte hiermit nie etwas zu tun. Er hatte weder Arbeit noch finanzielle Mittel eingebracht. Jedes Mitglied der Steggemeinschaft brachte zum Ersten 3500,00 DM und dann nochmals 500,00 DM privat ein. Manche mussten sich hierzu einen Kredit aufnehmen. Die persönlich eingebrachte Arbeitszeit kommt noch hinzu.  


Es waren Personen dabei, die weit über 700 Arbeitsstunden eingebracht haben. Bestandteil der Mitgliedschaft war es, keinen eigenen anderen Steg zu besitzen, da hierbei die Gefahr auftreten konnte, dass man seine Steganlage teuer vermietet und bei der Steggemeinschaft billig liegen kann. Dies war von Anfang an ausgeschlossen. War jemand Mitglied in der Steggemeinschaft und kaufte sich dann irgendwo ausserhalb einen Liegeplatz oder eine Steganlage, so ist er automatisch kein Mitglied mehr in der Steggemeinschaft und verliert all seine Rechte. In diesem Moment, stehen dem Ausscheidentem keinerlei Rückforderungen zu. Er hat keinerlei Forderungen oder Rückzahlungen an die Steggemeinschaft zu stellen. Weiterhin war als wichtiger Punkt vereinbart, dass immer wieder neue Mitglieder in die Steggemeinschaft aufgenommen werden, sobald ein Mitglied austritt oder verstirbt. Der geleistete Baukostenzuschuss in Höhe von insgesamt 4000,00 DM soll allerdings nach Beendigung der Mitgliedschaft in der Steggemeinschaft wieder zurückgezahlt werden.

Problembewältigung und Arbeiten zum
Bau der Steganlage im Vorfeld


Vor dem Bau der Steganlage, waren viele Hürden und Probleme zu meistern. Die Arbeit nahm einfach kein Ende. Man nannte uns schon die fleissigen Chinesen vom Altrhein. Ohne die Einbringung der eigenen Arbeitskraft, wäre alles zum Scheitern verurteilt gewesen. Niemals hätten wir das bezahlen können. Es war eine wirklich harte Zeit. Wir hatten aber auch unser Ziel vor Augen und freuten uns alle auf die Fertigstellung. Ich versichere an dieser Stelle nochmals, dass wir nur im Interesse der Steggemeinschaft arbeiteten und der Verein BCL e.V. nichts, aber auch überhaupt nichts damit zu tun hatte.


Als die Steggemeinschaft auf dem Wasser und Schiffahrtsamt den Antrag auf die Wasserpacht stellte, musste man mit großem Erschrecken erfahren, dass an private Personen keine Wasserpacht mehr vergeben wurde. Dies wurde vom WSA damit begründet, dass es mit privaten Pächtern schon oft Probleme gegeben hätte und daher nur noch an Vereine verpachtet wird. 15 bis 20 Termine waren in Darmstadt beim Regierungspräsidium für die Baugenehmigung nötig. Die Amtsgänge tätigte Herr Klaus Netzel und ich selbst. Wir investierte hierfür sehr viel Zeit und noch mehr Nerven.


Nun waren wir ja alle Mitglied im BCL e.V. und sprachen das Problem an. Die Lösung war sehr schnell und unkompliziert gefunden. Der Verein pachtete das Wassergrundstück und stellte die Wasserfläche der privaten Steggemeinschaft zur Verfügung. Das Problem  war einfach und schnell überwunden. Der Verein BCL e.V. hatte einfach seinen Namen für die Wasserpacht zur Verfügung gestellt. Das einzige, was der BCL e.V. als Gegenleistung verlangte, war, dass alle Mitglieder der Steggemeinschaft auch im BCL e.V. Mitglied sein müssen, so dass auch das Fortbestehen des Vereins gesichert war. Dies war ganz einfach eine win - win Situation. Dem BCL e.V. und der privaten Steggemeinschaft war komplett geholfen. Das WSA war auch damit einverstanden. Eine dementsprechende Nutzungsvereinbarung wurde ( 2003 ) beim WSA hinterlegt, so dass das WSA über alles informiert war. Diesbezüglich gab es keine Probleme mehr.


Anbei gab es natürlich auch noch andere Hürden zu meistern. Das Wassergrundstück musste ausgebaggert werden. Dalben ( insgesamt 3 )  mussten gesetzt werden. Ein kompletter Weg musste angelegt werden. Die Steganlage musste erbaut werden. Ein kompletter Stromanschluss mit dem Verlegen aller Leitungen musste erledigt werden. Das Gelände selbst war im grundsätzlichen völlig ungeeignet für eine Steganlage und musste  komplett Präpariert werden. Man kann sich das heute gar nicht mehr vorstellen, was da geleistet wurde. Es war wirklich ein kleines Lebenswerk der IG- Steggemeinschaft und von deren Miglieder. Wir waren am Ende sehr stolz auf unsere Steganlage, da sie sogar als Vorzeigeobjekt von der Wasserschutz vorgeführt wurde.


Die Arbeiten wurden entweder abends nach Feierabend oder an den Wochenenden ausgeführt. Es ging nicht anders, da ja jeder Berufstätig war. Ohne Gönner, wie z. B. einer Stahlbaufirma aus Bobstadt und einer Firma aus Bürstadt, die uns die Arbeitshallen kostenlos zur Verfügung gestellt hatten, hätten wir es so oder so nicht geschafft. Ein weiterer Gönner Baggerte uns das Wassergrundstück aus und erledigte für uns schwere Erdarbeiten. Auch dies hätten wir ohne seine Hilfe nie geschafft. Die Eheleute Waltraud und Dieter Müller brachten 20 m Wasserrecht mit ein und stellten sich im laufe der Jahrzehnte als unverzichtbare Gönner der Steggemeinschaft heraus. Trotz dieser wichtigen Hilfeleistung, waren die persönlichen und körperlichen Anstrengungen sehr , sehr hart. Wie schon mitgeteilt, waren Personen dabei, die deutlich mehr als 700 Arbeitsstunden ablieferten.


Als alles fertig war, kamen die Super - Schlauen


Es war natürlich von Anfang an damit zu rechnen, dass irgendwann die Super - Schlauen kommen würden. Damit war zu rechnen, wann alles von der Steggemeinschaft bezahlt war und die Arbeit geschafft war. Viele wollten sich kostenlos in das gemachte Nest setzen. Selbst spätere Vorstände des BCL, wie z. B. Herr Jörgen Annlauff versuchten mit allen Mitteln an die Steganlage der Steggemeinschaft zu gelangen. Schliesslich und endlich hatte es die Steggemeinschaft mit der fertigen Steganlage zu einem gewissen Wert gebracht. Nun ist es durch die neuen Vorstände im Moment wieder soweit. Mit biegen und brechen wird versucht, sich die Steganlage der IG- Steggemeinschaft völlig ungerechtfertigt unter den Nagel zu reißen.

Fazit

Es gibt und kann keinerlei Zweifel daran geben, dass die Steganlage alleine der Steggemeinschaft gehört bzw. die Steggemeinschaft der alleinige Besitzer der Steganlage ist.  Der BCL e.V. hat zur Steganlage nie etwas beigetragen. Weiterhin hat der BCL e.V. die Wasserrechte auf die Dauer von 50 Jahren im Jahre 2003 , kostenlos an die Steggemeinschaft abgetreten. Schon hierbei ist doch der Besitzer der Steganlage klar und deutlich zu erkennen. Der BCL e.V. würde doch nie die Wasserrechte übertragen, wenn nicht ganz klar die Steggemeinschaft als alleiniger Besitzer der Steganlage feststehen würde.  




Lampertheim, den 15.02.2015                             Harro Baur                


Nachruf:

Die Steggemeinschaft dankt allen Gründungsmitgliedern für Ihre großen Opfer und den hohen Einsatz. Ohne diese Kameraden, könnten wir heute unsere wunderschöne Steganlage nicht nutzen. Man kann diesen Menschen nicht genug danken. Wir sind alle stolz auf Euch und behalten Euch für immer in unseren Herzen. Ganz besonderen Dank gilt Herrn Harro Baur, Herrn Klaus Netzen und den Eheleuten Waltraud und Dieter Müller. Das Gründungsmitglied ´´ Dieter Hotz ´´ ist auch heute noch, im Alter von 85 Jahren, aktiv in der Steggemeinschaft. Lieber Dieter, auch Dir vielen, vielen Dank. Mit aufrichtig freundschaftlichem Gruß  IG- Steggemeinschaft seit 1984

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